Was gibt es Neues bei den Lamas vom Blauen Berg? GUTE NACHRICHT: WIR KÖNNEN IMMER NOCH EXPORTIEREN! Die Vorgeschichte: Seit Frühjahr 2016 sind wir hier im Elsass, nahe der Grenze zur Schweiz und zu Deutschland, in einer reglementierten Zone für die Blauzungenkrankheit vom Virustyp 8 und inzwischen auch für den Typ 4. Aus diesem Grund konnten wir länger keine Tiere exportieren. Diese ursprüngliche Schafskrankheit ist in Zentral-Frankreich seit Mitte 2015 wieder ausgebrochen und hat inzwischen das ganze Land erreicht. Sie wird von Mücken übertragen und breitet sich deshalb hauptsächlich in den wärmeren Jahreszeiten (über 12 Grad) von Juni bis Novermber aus. Im Gegensatz zu einem früheren Ausbruch, welcher auch die Schweiz und Deutschland betroffen hatte, wird dieses Mal seltsamerweise hier in Frankreich (anders als in Deutschland) den Kameliden die Möglichkeit der offiziellen Impfung abgesprochen, da der Impfstoff nicht offiziell für sie zugelassen ist. Geimpfte Tiere anderer Gattungen können mit diversen Auflagen exportiert werden.
Der aktuelle Stand der Dinge: Inzwischen hatten die Behörden ein Einsehen: WIR BEKOMMEN JETZT DEN IMPFSTOFF UND DEN OFFIZIELLEN AUFTRAG ZU IMPFEN. DA DER IMPFSTOFF ABER IMMER NOCH NICHT FÜR UNSERE TIERE ZUGELASSEN IST MÜSSEN WIR MIT EINER ZUSÄTZLICHEN BLUTPROBE (SEROLOGIE AUF ANTIKÖRPER, TITER-BESTIMMUNG) NACHWEISEN DASS DIE IMPFUNG GEWIRKT HAT. Das hat zwar den Nachteil zusätzlicher Kosten (für uns) und nochmals verlängerter Fristen, aber wir haben seither wieder Exporte nach Deutschland, Belgien, der Schweiz und Italien realisieren können. Nach wie vor ist die Prozedur sehr langwierig: Ein erstes Mal impfen, drei Wochen minimum warten bis zur Nachimpfung, dann 30 Tage Wartezeit bis zur Seorologie (Nachweis dass Antikörper da sind) und zuletzt nochmals 30 Tage bis zur obligatorischen PCR-Virologie (Nachweis dass kein Virus vorhanden ist). Da die Virologie nur 14 Tage nach der Blutentnahme gültig ist (und es mindestens 8-10 Tage dauert bis alle Resultate da sind und die Papiere erstellt sind) hat man dann schlussendlich bloss ein kurzes Zeitfenster für den Transport. Seither haben wir alle Verkaufstiere gegen die Virustypen 8 und 4 geimpft. Dies verkürzt die Frist um mehrere Wochen. Da die Antikörperprüfung, wenn man sie mal hat, auch unbefristet gültig ist, lassen wir nach und nach die attraktivsten Lamas testen. Ab 30 Tagen nach dem Testdatum können sie dann innert 2 Wochen exportiert werden. Bei den Tierbeschreibungen steht jetzt daher manchmal der Vermerk "Serologie + Datum". Da die Formalitäten nicht nur zeitaufwändig sondern für uns auch teuer sind, legen wir Wert darauf die Ausfuhren zu gruppieren. In dem Sinne sind wir auch bereit Abnehmern von mindestens 5 Tieren Preis-reduktionen zu bieten. Natürlich können sich Interessenten auch zusammen schliessen. Die neueste Entwicklung: Oktober 2024 Der letztes Jahr in Holland neu nachgewiesene Virustyp 3 hat sich dieses Jahr, hautpsächlich ab August, mit grosser Geschwindigkeit ausgebreitet. Belgien, Wesdeutschland, die Schweiz und bald ganz Frankreich sind betroffen. Besonders bei Schafen sind viele Todesfälle zu beklagen, Bei Ziegen und Rindern etwas weniger. Es soll auch Ausfälle bei Kleinkameliden gegeben haben. Wir haben deshalb jetzt unsere Verkaufstiere gegen alle 3 aktiven Typen (also auch den 3er zustätzlich zum 4er und 8er) geimpft (obwohl es offiziell für den Export nicht vorgeschrieben ist) und empfehlen allen Kameliden-Haltern das zu tun . Vor ein paar Tagen ist jetzt sogar der Virustyp 12 in Holland aufgetaucht. Berichten zufolge soll aus dem Südwesten Europas auch eine aggressivere Variante des Typs 8 auf dem Vormarsch sein. Es herrschen also grössere Verwirrung und verständliche Ängste. Die gute Nachricht ist, dass es wirksame Impfstoffe gibt und jetzt im Herbst, bei abnehmenden Temperaturen, die Ansteckungsgefähr über die Mücken ständig abnimmt. Auch scheinen die Bestimmungen über das Verbringen von Kameliden in der europäischen Union sich nicht geändert zu haben. Das ist nur lögisch, denn wenn alle das gleiche Risiko haben, nützen Einschränkungen auch nichts mehr. Die Übertrager-Mücken machen ja nicht vor Grenzen halt. Zukunftsaussichten: Damit ein Land als frei von einem bestimmten Virus anerkannt wird, darf zwei Jahre lang kein neuer Fall aufgetreten sein. Es dürfte also noch länger dauern bis sich die Lage wesentlich bessern wird. Solange müssen wir mit der Situation zurecht kommen. Vielen Dank für Euer Verständnis. Das Team vom Blauen Berg |
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